
Bevor wir beginnen die Mythologie und die Wissenschaft zum Leben nach dem Tod zu erläutern, möchten wir dazu sagen, dass dieser Artikel nichts für schwache Nerven ist. Falls ihr euch mit dem Thema unwohl fühlt, solltet ihr ihn lieber nicht lesen, wenn ihr allein seid.
Die Wissenschaft
Stunde 1-5
Im Moment des Todes entspannen sich alle Muskeln im Körper, ein Zustand, der als primäre Erschlaffung bezeichnet wird.
Die Augenlider verlieren ihre Spannung, die Pupillen weiten sich, der Kiefer kann herunterfallen, und die Gelenke und Gliedmaßen des Körpers sind flexibel.
Durch den Spannungsverlust in den Muskeln erschlafft die Haut, was dazu führen kann, dass hervorstehende Gelenke und Knochen im Körper, wie z. B. der Kiefer oder die Hüften, ausgeprägt werden. Wenn sich die Muskeln entspannen, verringert sich der Tonus des Schließmuskels, und Urin und Stuhl können abfließen.
Innerhalb weniger Minuten nach dem Herzstillstand wird der Körper durch einen Prozess, der Pallor mortis genannt wird, blass, da das Blut aus den kleineren Venen in der Haut abfließt. Dieser Prozess kann bei Menschen mit heller Haut eher sichtbar sein als bei Menschen mit dunklerer Haut.
Gleichzeitig beginnt der Körper, von seiner normalen Temperatur von 37° C abzukühlen, bis er die Umgebungstemperatur erreicht hat. Bekannt als Algor mortis oder die „Todeskälte“, folgt die Abnahme der Körpertemperatur einer einigermaßen linearen Progression: 0,8 Grad Celsius pro Stunde.
Die erwartete Abnahme der Körpertemperatur, während der „algor mortis“ kann Forensikern helfen, den Todeszeitpunkt näherungsweise zu bestimmen, vorausgesetzt, der Körper ist nicht vollständig abgekühlt oder extremen Umgebungstemperaturen ausgesetzt gewesen.
In den Stunden 2 bis 6
Da das Herz kein Blut mehr pumpt, beginnt die Schwerkraft, das Blut in die Bereiche des Körpers zu ziehen, die dem Boden am nächsten sind (Pooling), ein Prozess, der Livor mortis genannt wird.
Wenn der Körper lange genug ungestört bleibt (mehrere Stunden), können die dem Boden am nächsten liegende Körperteile durch das sich ansammelnde Blut eine rötlich-violette Verfärbung (ähnlich einem blauen Fleck) entwickeln.
Etwa ab der dritten Stunde nach dem Tod führen chemische Veränderungen in den Körperzellen zu einer Versteifung aller Muskeln, die als Totenstarre bezeichnet wird. Bei der Totenstarre sind zuerst die Augenlider, der Kiefer und der Hals betroffen.
Im Laufe der nächsten Stunden breitet sich die Leichenstarre im Gesicht aus und zieht sich durch Brust, Bauch, Arme und Beine, bis sie schließlich auch die Finger und Zehen erreicht.
In den Stunden 7 bis 12
Die maximale Muskelsteifigkeit im gesamten Körper tritt aufgrund der Totenstarre nach etwa 12 Stunden ein, wobei dies vom Alter des Verstorbenen, seiner körperlichen Verfassung, seinem Geschlecht, der Lufttemperatur und anderen Faktoren abhängt.
Ab Stunde 12 und darüber hinaus
Nach Erreichen der maximalen Totenstarre beginnen sich die Muskeln aufgrund fortgesetzter chemischer Veränderungen in den Zellen und des inneren Gewebezerfalls zu lockern. Dieser Prozess, der als sekundäre Schlaffheit bezeichnet wird, erstreckt sich über einen Zeitraum von ein bis drei Tagen und wird von äußeren Bedingungen wie der Temperatur beeinflusst. (Kälte verlangsamt den Prozess.) Während der sekundären Schlaffheit beginnt die Haut zu schrumpfen, wodurch die Illusion entsteht, dass Haare und Nägel wachsen. Die Totenstarre löst sich dann in umgekehrter Richtung – von den Fingern und Zehen bis zum Gesicht – über einen Zeitraum von bis zu 48 Stunden auf.
Das Mysterium des Lebens nach dem Tod in verschiedenen Religionen
Christentum – Die Hoffnung auf Himmel und Hölle
Das Christentum bietet klare Vorstellungen vom Leben nach dem Tod. Für gläubige Christen gibt es die Einteilung in Himmel oder Hölle. Diejenigen, die ein Leben gemäß den Geboten Gottes und der Bibel geführt haben, dürfen auf die Ewigkeit im Reich Gottes, dem Himmel, hoffen. Doch für diejenigen, die unvergebene Sünden begangen haben, bleibt die Hölle als Schicksal.

Judentum – Ein Blick auf das Jenseits
Die jüdische Vorstellung vom Leben nach dem Tod ist vielschichtig. Einige glauben, dass die Seele unmittelbar nach dem Tod vor Gottes Gericht erscheint und dort für ihre Taten im Leben belohnt oder bestraft wird. Andere wiederum setzen ihre Hoffnung auf die Auferstehung der Toten am jüngsten Tag.
Islam – Die Brücke ins Paradies
Der Islam lehrt, dass das Leben auf der Erde eine Prüfung ist, die vorherbestimmt ist. Wenn Muslime sterben, werden sie von den Todesengeln Munkar und Nakir ins Jenseits geführt, einem paradiesähnlichen Ort. Auf dem Weg dorthin müssen sie eine Brücke überqueren, die dünner als ein Haar und schärfer als ein Schwert ist, wie es im Koran beschrieben wird. Diejenigen, die ihren Glauben bekennen, gelangen sicher ins Paradies, während andere in die Tiefen der Hölle stürzen.
Hinduismus – Die Reise der Seele
Im Hinduismus ist das Leben auf der Erde nur ein kurzes Kapitel im ewigen Dasein der Seele. Die Hindus glauben an die Reinkarnation, bei der die Seele in einem neuen Lebewesen wiedergeboren wird. Das Karma, das durch gute und schlechte Taten beeinflusst wird, bestimmt die nächste Inkarnation der Seele. Der ewige Kreislauf, Samsara genannt, gilt den Hindus als eine Art Qual. Er endet erst, wenn die Seele erlöst wird und vollkommener Frieden, das Moksha, erreicht wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass im Hinduismus das Konzept des Karmas eine zentrale Rolle spielt. Es besagt, dass das, was man anderen Menschen gibt, auf einen selbst zurückfällt. Gutes Handeln bringt also gutes Karma, während schlechtes Handeln zu schlechtem Karma führt.
Buddhismus – Die Suche nach Nirwana
Die Buddhisten verfolgen das Ziel, durch Meditation, Achtsamkeit und das Loslassen weltlicher Begierden die höchste Erleuchtung zu erlangen. Dadurch erreichen sie den Zustand des Nirwana, ein Zustand ewigen Glücks.
Auch die Buddhisten glauben an die Wiedergeburt, jedoch sprechen sie nicht von einer individuellen Seele, sondern von einem Nicht-Selbst. Dieses Nicht-Selbst setzt sich aus fünf Teilen zusammen: Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Triebkräften und Bewusstsein.
Forschungsergebnisse:
Ärzte haben erstmals die Gehirnaktivität eines Menschen Sekunden vor und nach dessen Tod aufgezeichnet. Die dabei beobachteten Gehirnwellen treten normalerweise beim Gedächtnisabruf und beim Träumen auf. Es ist demnach wahrscheinlich, dass vor dem Tod tatsächlich das Leben vor dem inneren Auge vorbeizieht.
Laut dem EEG begannen 15 Sekunden vor dem Tod des Patienten hochfrequente Gehirnwellen (Gamma-Oszillationen) sowie langsamere Oszillationen (Theta, Delta, Alpha und Beta). Diese Gehirnströme sind mit Träumen, Flashbacks, Gedächtnisabruf, Meditation und Konzentration assoziiert. „Und diese Schwingungen gingen sogar weiter, nachdem das Herz aufgehört hatte, Blut ins Gehirn zu pumpen. Das war für uns eine große Überraschung“, erklärt Zemmar gegenüber Business Insider.
Das war unser Artikel über den Tod, wir hoffen , ihr wisst nun etwas mehr.